Wikileaks veröffentlicht seine Lebensversicherung

 Die Betreiber der Whistleblower-Plattform Wikileaks haben sich mit der Veröffentlichung einer Datei namens "insurance.aes256" eine Form von Lebensversicherung nach guter alter Agenten-Tradition geschaffen.
Die 1,4 Gigabyte große Datei wurde sowohl über die Wikileaks-Seite als auch via BitTorrent bereitgestellt. Sie ist mit AES256 verschlüsselt. Das Passwort ist bisher nicht bekannt. Es soll offenbar in dem Moment veröffentlicht werden, wenn der Webseite oder einem ihrer Betreiber etwas passiert.

Über den Inhalt kann man nur spekulieren. Sie ist aber deutlich größer als alle 77.000 kürzlich veröffentlichten Dokumente über den Krieg in Afghanistan. Sie könnte sowohl das komplette Rohmaterial dieses Leaks enthalten, wie auch gänzlich neue Informationen, die eigentlich nicht an die Öffentlichkeit kommen sollten.

Die Veröffentlichung der Datei könnte mit den Problemen von Jacob Appelbaum bei seiner letzten Einreise in die USA zusammenhängen. Dieser wurde am vergangenen Donnerstag am Flughafen aufgehalten und gesondert durchsucht. Dabei wurden ihm verschiedene Fragen zu Wikileaks gestellt.

Appelbaum war auf dem Weg von Holland nach Las Vegas, wo er einen Vortrag auf der Hacker-Konferenz Defcon hielt. Er geriet offenbar ins Visier der Behörden, weil er Wikileaks-Gründer Julian Assange kürzlich auf einer Konferenz in den USA vertreten hatte. Assange hatte seinen dortigen Auftritt abgesagt, weil ihn Unterstützer im Vorfeld vor einer Einreise in die USA gewarnt hatten.

Appelbaum ist US-Bürger, was ihm wohl half, zusätzliche Probleme zu vermeiden. Er erhielt zwar sein Notebook zurück, seine drei Handys blieben aber beschlagnahmt.

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